Die Flora der Frau

Nicht nur eine intakte Darmflora ist für die Gesunderhaltung bedeutend, auch die Vaginalflora spielt im Kampf mit krankmachenden Mikroorganismen eine entscheidende Rolle.

Die Bedeutung der Vaginalflora

Im Leben einer Frau verändert sich die Vaginalflora mehrmals: Mit Eintritt in die Pubertät sorgen hormonelle Änderungen (Östrogen, Gestagen) für eine Anreicherung von Glykogen in der Scheide. Milchsäurebildende Bakterien zersetzen das Glykogen zu Milchsäure und sorgen für einen schützenden, sauren pH-Wert von etwa 4,0. Die Döderlein-Stäbchen (milchsäurebildende Bakterien) wurden vom Frauenarzt Albert Döderlein entdeckt. Es handelt sich vorwiegend um verschiedene Lactobacillus Arten, die individuell und nach ethnischer Zugehörigkeit in der Zusammensetzung variieren.

Das saure Milieu der Scheidenflora unterdrückt das Wachstum krankmachender Bakterien und Pilzen. Es schützt die Scheidenflora und als Barriere die Harnwege vor Infektionen.

Antibiotika, aggressive Waschlösungen oder Schwankungen der Hormone (z.B. Wechseljahre) können das Gleichgewicht der Vaginalflora verändern. Mit Eintritt der Menopause und der damit verbundenen abnehmenden Produktion von Östrogen verändert sich die Vaginalflora erneut: Der pH-Wert steigt wieder an.

Ursachen für Vaginal- und Blaseninfektionen

  • Kälte ist ein typischer Auslöser. Sie verringert gerade bei einer Frau mit ihrer vergleichsweise sehr kurzen Harnröhre den Infektionsschutz. Bakterien steigen leichter in die Harnblase auf und können eine Infektion der Blase verursachen.
  • Kleidung, die jahres- und tageszeitabhängige Schwankungen der Temperaturen nicht berücksichtigt, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion. Ein Prozess, den luftundurchlässige Chemiefasern begünstigen: Synthetische Kleidung und Unterwäsche kann oft nur wenig Wasser aufnehmen und Feuchtigkeit ungenügend abtransportieren. Dadurch fördert sie eine feuchte warme Umgebung - eine ideale Voraussetzung für das Wachstum krankmachender Pilze und Bakterien. Häufig handelt es sich um empfindliche Stoffe, die nur bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden dürfen. Das genügt nicht, um sie ausreichend keimfrei zu machen.
  • Intimpflege gehört zu einem gesunden Körper. Der natürliche Schutzmantel aus dem saurem pH-Wert und Bakterien sollte nicht mit basischen Seifen, ungeeigneten Duschgels oder Intimsprays angegriffen werden. 
  • Der Hormonstoffwechsel einer Frau unterliegt zahlreichen Schwankungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre, Menstruation, Stress, hormonhaltige Verhütungsmittel), die die Umgebung zugunsten krankmachender Organismen verändern können. Diese Einflüsse können sich auf die Scheidenflora und ihre Schutzfunktion auswirken.
  • Einseitige Ernährung oder Erkrankungen des Stoffwechsels, die ein Überangebot an Nährstoffen für krankmachende Keime hervorrufen, können über den Darm eine Infektion der Scheidenflora begünstigen.

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