Die Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori wird weltweit als die zweithäufigste nach Karies angesehen.
Eine gute Verdauung beginnt bereits im Mund. Durch gründliches Kauen und Einspeicheln wird die Nahrung zerkleinert und optimal vorbereitet für die nächste Station: Den Magen.
Im Magen angekommen wird der Nahrungsbrei aufgefangen und durch Muskelarbeit vermischt und zerkleinert. Diese Aufgabe kann, je nachdem wie fett- oder auch wie eiweißreich die Nahrung ist, viele Stunden betragen. In kleinen Portionen wird der Nahrungsbrei in dieser Zeit weitergereicht. Dabei werden Bestandteile der Nahrung unter Zusatz von Enzymen, Säuren und Vitamin B12 durch ein bestimmtes Protein (Intrinsic Faktor) verändert, damit sie später im Darm besser aufgenommen werden können. Gleichzeitig sinkt der pH-Wert des Nahrungsbreis und Krankheitserreger werden abgetötet.
Ist der Magen überlastet (z.B. Hektik, Stress), kann es Bakterien wie Helicobacter pylori gelingen, sich anzusiedeln und die Magenfunktion zu stören.
H. pylori nutzt mehrere Möglichkeiten, um sich vor der Magensäure zu schützen. Mit seinen 5-7 starken Geißeln kann es sich schnell durch den zähen Magensaft fortbewegen, um der Säure zu entkommen. Es besitzt ein bestimmtes Enzym (Urease), mit dessen Hilfe es in der Lage ist, die Säure in seiner Umgebung zu neutralisieren. Mit speziellen Strukturen auf der Oberfläche kann H. pylori sich darüber hinaus direkt in der Magenschleimhaut festsetzen und dessen Säureschutzfilm für sich selbst ausnutzen.
Jeder 10. Patient entwickelt eine akute Magenentzündung (Gastritis), wenn sich krankheitserregende Arten von H. pylori im Magen ansiedeln und vermehren. Mögliche Symptome können sein: Fieber, Völlegefühl, Blähungen, Mundgeruch, Oberbauchschmerzen und Durchfall. Doch auch bei Fehlen jeglicher Symptome kann über wenige Wochen eine chronische Gastritis entstehen, die meist geringere Beschwerden verursacht.