Das Reizdarmsyndrom ist eine häufige Erkrankung mit vielfältigen Beschwerden im Bauchbereich, für die keine organischen Ursachen gefunden werden.
Das Reizdarmsyndrom (medizinischer Fachausdruck: Colon irritabile) gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Verdauungstrakts. Es ist eine funktionelle Darmstörung, die mit krampfartigen oder stechenden Bauchschmerzen, Blähbauch (Meteorismus), Durchfall oder Verstopfung (Bewegungsstörungen des Dickdarms und Störungen der Sekretion, z.B. Schleimproduktion des Darms), zum Teil auch im Wechsel, einhergeht.
„Funktionell“ bedeutet, dass wohl eine Abweichung von der normalen Organfunktion vorliegt, dass aber keine Veränderung der Organstruktur oder gar eine bösartige Krankheit als Ursache für die Beschwerden nachgewiesen werden kann. Ein Reizdarm-Syndrom ist häufig. Die Hälfte aller Patienten mit Magen-Darmbeschwerden leiden an Reizdarm. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer.
Wird der Darm eines Patienten mit Reizdarmsyndrom untersucht, zum Beispiel mit einer Darmspiegelung, so finden sich keine auffälligen oder bösartigen Befunde.
Die Ursachen für die Entstehung eines Reizdarms sind nicht eindeutig geklärt. Dies erschwert die Diagnosestellung und Therapie. Diskutiert werden folgende Faktoren als Ursachen oder Krankheitsauslöser:
Untersuchungen haben ergeben, dass die Bewegungen des Darms beim Reizdarmsyndrom verändert sind. Beim gesunden Menschen gibt es eine charakteristische, immer wiederkehrende Bewegung des Dünndarms. Diese pflanzt sich langsam in Richtung Dickdarm fort und bewirkt so die Vorwärtsbewegung des Speisebreis. Bei Patienten mit Reizdarmsyndrom zieht sich der Darm stattdessen in nur kurz andauernden, schnell aufeinander folgenden Bewegungen zusammen. Die Bewegung des Dünndarms ist somit gestört.
Die Psyche scheint bei der Erkrankung eine große Rolle zu spielen, zwar nicht als Ursache, aber im Sinne einer Verstärkung oder Linderung der Beschwerden. So treten die Symptome in Zeiten psychischer Belastung (Stress) verstärkt auf. Anderseits können Entspannungstechniken manchen Patienten helfen, ihre Beschwerden zu lindern.
Die Beschwerden fallen äußerst wechselhaft aus. Beim Reizdarm werden häufig die folgenden Symptome beobachtet:
Die Beschwerden bleiben nicht immer auf den Darm begrenzt, sondern auch der obere Teil des Gastrointestinaltraktes wird in Mitleidenschaft gezogen. Oberbauchbeschwerden, Aufstoßen und Übelkeit zeugen davon, dass das irritable Darmsyndrom mit einem Reizmagen einhergeht. Oft verbessert sich das Befinden bei längerer Entspannung (z.B. im Urlaub) und verschlimmert sich unter Stress.
Sehr charakteristisch für das Reizdarmsyndrom ist auch eine wochenlange Beschwerdefreiheit nach einer Darmspiegelung, da bei der Untersuchung starke Verkrampfungen gelöst werden und der Darm in sich gedehnt und aufgelockert wird. Die der Untersuchung vorausgehende Darmreinigung trägt zudem dazu bei, Substanzen und ungünstige Darmbakterien, die die Beschwerden eventuell verstärken, aus dem Darminneren zu entfernen.
Zur Wiederherstellung der natürlichen Darmflora empfiehlt es sich, auf folgende Dinge zu achten: