Aufbau und Erhalt der Darmflora

Darmschleimhaut und Darmflora bilden wichtige Barrieren gegen krankmachende Bakterien, Viren oder Pilze, aber auch das Eindringen von allergieauslösenden Stoffen oder Giften.

Die intakte Darmflora

Die Besiedelung des Darmes mit körpereigenen Bakterien beginnt bereits mit der Geburt und ist nach wenigen Wochen vollendet. Zusammen bilden die Bakterien eine Lebensgemeinschaft aus zahlreichen unterschiedlichen Arten, die man als Darmflora bezeichnet. Ihre Zusammensetzung schätzt man auf etwa 500 Arten. Trotz dieser Vielfalt kommt einigen Vertretern dieser Arten eine besondere Bedeutung zu: den Milchsäurebakterien. Die Darmflora bildet einen natürlichen Schutz vor eindringenden Fremdstoffen. Darüber hinaus produziert sie Stoffe, die für die Regulierung unserer Verdauung von Bedeutung sind.

Abhängig vom Alter, der Ernährungsweise und dem Gesundheitszustand verändert sich die Darmflora jedes Menschen ständig auf natürliche Weise. Bei Umstellungen der Nahrung, Infektionen, Therapien mit Antibiotika, Stress oder falscher Ernährung kann es zu Lücken in der Bakterienflora kommen, die sich z.B. in Form von Problemen in der Verdauung äußern können. Darüber hinaus können krankmachende Bakterien oder Pilze diese Lücken nutzen, um sich zu vermehren.

Probiotika vs. Präbiotika

Schon lange verwenden Menschen in vielen Kulturkreisen bei ihrer Ernährung mit Hilfe von Bakterien haltbargemachte Speisen wie Brot, Joghurt, Käse, Wein usw. ohne sich bewusst zu sein, was dies für ihren Körper bedeutet. Moderne Untersuchungen zeigen, dass die dabei u.a. verwendeten Milchsäurebakterien nicht nur die Haltbarkeit und den Geschmack der Speisen verbessern können, sie wirken sich auch positiv auf die Darmflora und Verdauung aus. Sie können sogar das Immunsystem unterstützen. Solche Bakterien werden oft als Probiotika bezeichnet (aus dem Griechischem „pro bios“ = „für das Leben“).

Sogenannte Präbiotika sind hingegen Stoffe, die probiotische Bakterien in ihrem Wachstum fördern.

Darmflora gezielt unterstützen

Unser Verdauungstrakt ist nicht überall der optimale Platz für Darmbakterien, manche Bereiche sind extrem lebensfeindlich. Der Magen sorgt z.B. mit seiner Salzsäure dafür, dass nur wenige Bakterien den Darm lebend erreichen. Dagegen haben einige Bakterien jedoch spezielle Strategien zum Überleben entwickelt.

Deshalb reicht es nicht unbedingt aus, möglichst viele Speisen mit Milchsäurebakterien zu sich zu nehmen, weil viele dieser Milchprodukte aus Gründen der Haltbarkeit anschließend durch Hitze keimfrei gemacht werden. Es lohnt sich also, darauf zu achten, dass lebende Kulturen enthalten sind. Je nach Dauer der Lagerung von Produkten mit aktiven Milchsäurebakterien kommt es ebenfalls zu einem Absterben der enthaltenen Bakterien. Dies hängt von der Art der Bakterien, aber auch deren Menge und Überlebensfähigkeit ab.

In Probiotika sollten besondere Stämme enthalten sein, die möglichst vor Magen- und Gallensäuren geschützt werden.

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